P-Campus-Ringvorlesung WS 2024/25
DONNERSTAGS | 15:00 UHR | ONLINE VIA WEBEX
Im Oktober 2024 startet die neue multidisziplinäre Ringvorlesung des WissenschaftsCampus Phosphorforschung Rostock. Freuen Sie sich mit uns auf spannende Vorträge aus unterschiedlichen Fachbereichen und nutzen Sie die Vorträge für den fachlichen Austausch.
▸ nach Registrierung für jeden zugänglich
▸ Vorlesung auf Deutsch oder Englisch (Details s. jeweiliger Vortrag)
▸ Fragen an die Vortragenden auf Deutsch und Englisch möglich
Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail. Die Zugangsdaten werden am Veranstaltungstag zugesandt. Die Vorträge werden aufgezeichnet und P-Campus-Mitgliedern und registrierten Teilnehmern auf Anfrage zur Verfügung gestellt.
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Vorträge
Abstract
Der Vortrag zieht die Bilanz aus dem humanwissenschaftlichen Teil der Arbeit des Phosphor-Campus, der sich vor allem mit wirksamen politisch-rechtlichen Instrumenten beschäftigte, die auf eine stärkere Kreislaufführung und geringere Umweltbelastung bezogen auf P abzielen. Die vom Referenten geleitete Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik hat entsprechende Instrumente seit 2013 geprüft und neue Steuerungsansätze entwickelt. Leitend war dabei die Erkenntnis, dass eine selektive P-Governance kaum entwickelt werden kann. Vielmehr muss es um Instrumente der Landnutzungs-Governance zur integrierten Lösung verschiedener untrennbar verbundener Umweltprobleme gehen (wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust, gestörte Nährstoffkreisläufe u.a.m.). Als besonders zentral erwiesen sich dabei ökonomische Instrumente, die auf eine Mengensteuerung der Tierhaltung sowie der fossilen Brennstoffe abzielen, flankiert durch Ordnungsrecht und Subventionen, wobei letztere allerdings einen grundlegenden Umbau erfordern und auch nicht – wie bislang – als Haupt-Steuerungsinstrument im Agrarbereich taugen.
Datum/Uhrzeit
10.10.2024 / 15:00 Uhr - ca. 16:00 Uhr
Ort
online via Webex
Referent
Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt (Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik / Universität Rostock)
Sprache
Vortragssprache: Deutsch
Foliensprache: Deutsch
Teilnahmegebühr
kostenfrei
Abstract
Raps ist wirtschaftlich und bodenökologisch eine wertvolle Fruchart in den Fruchtfolgen, hat jedoch einen hohen P-Bedarf. Wesentlicher Faktor einer verbesserten P-Versorgung ist für die große Mehrheit aller Pflanzenarten die Symbiose mit Pilzen, die Mykorrhizierung. Raps gehört jedoch zu den wenigen nicht-mykorrhizierten Fruchtarten, daher kommt seinem Wurzelwachstum eine erhöhte Bedeutung für die P-Versorgung zu. Organische Düngung und Biostimulanzien können das Wurzelwachstum signifikant fördern und hiermit einen Beitrag zu erhöhter P-Nutzungseffizienz leisten. Im Rahmen des verbesserten Nährstoffrecyclings wurden die Potenziale von Pilzkompost und mariner Biomasse für die Düngung von Raps getestet. Das Potenzial organischer Düngung und von Biostimulanzien zur Förderung des Wurzelwachstums und Ertrages von Raps wurde in Gefäß- und ersten Feldversuchen nachgewiesen und wird aktuell in mehreren Feldversuchen in einem Forschungsverbund getestet.
Datum/Uhrzeit
17.10.2024 / 15:00 Uhr - ca. 16:00 Uhr
Ort
online via Webex
Referentin
Prof. Dr. Christel Baum (Universität Rostock)
Sprache
Vortragssprache: Deutsch
Foliensprache: Englisch
Teilnahmegebühr
kostenfrei
Abstract
Der Vortrag zeigt einen Überblick über den aktuellen Kenntnisstand der Quellen, Transporte und Einträge von Phosphor in die Gewässer Mecklenburg-Vorpommerns. Das Monitoring belegt, dass gesetzliche Zielwerte im Grundwasser sowie in Fließ-, Stand- und Küstengewässern häufig überschritten werden. Zur Ursachenfindung und Maßnahmenableitung werden Nährstoffmodelle genutzt. Detailliertes Wissen besteht zu punktuellen Einleitungen aus Kläranlagen/Siedlungswasserwirtschaft, die rd. 34 % der Einträge ausmachen. Bedeutende Gewässerbelastungen stammen aus diffusen Quellen im Einzugsgebiet wie Grundwasserzustrom in die Gewässer (32 %), atmosphärische Deposition auf Wasserflächen (10 %), Drainagen (5 %) und Erosion (5 %). An etwas mehr als der Hälfte aller Fließgewässer-Messstellen wird der Orientierungswert für Gesamt-Phosphor und an fast einem Drittel wird der Orientierungswert für Orthophosphat-Phosphor überschritten. Alle Küstengewässer des Landes Mecklenburg-Vorpommern weisen P-Belastungen auf, die dazu führen, dass der gute Zustand als Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht erreicht wird. 55 % der Grundwasserkörper (28 von 51) fallen aufgrund der Überschreitung des Orthophosphat-Schwellenwertes direkt in den schlechten chemischen Zustand. Über die Ursachen und Prozesse von diffusen Phosphor-Einträgen (z. B. Hintergrundwerte, boden-/hydrogeochemische Prozesse, Stoffverlagerungen, Zusammenhänge zwischen den P-Verbindungen / Fraktionen) sind noch viele Fragen offen.
Datum/Uhrzeit
07.11.2024 / 15:00 Uhr - ca. 16:00 Uhr
Ort
online via Webex
Referenten
Dr. Clemens Engelke / Franka Koch (Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG))
Sprache
Vortragssprache: Deutsch
Foliensprache: Deutsch
Teilnahmegebühr
kostenfrei
Abstract
Under natural conditions, crops interact with a variety of microorganisms. These include beneficial (symbiotic) and phytopathogenic microorganisms, which together affect plant growth and productivity. In recent decades, potato (Solanum tuberosum L.) production has been decreasing due to the prevalence of potato virus Y (PVY), which is one of the most important pests of the potato. Arbuscular mycorrhizal fungi (AMF) are common symbionts of potato, but the effect of mycorrhizal symbiosis on PVY disease development is poorly understood. Within the framework of two research projects on this issue, the effects of different AMFs on healthy and virus Y (PVY) infected potato were investigated. The analyses carried out included not only the measurement of potato growth parameters, but also indicators of oxidative stress and photosynthetic capacity. In addition, the development of AMF in plant roots was assessed, as well as the level of the virus in mycorrhizal plants. Studies have shown that there are multifactorial interactions in host plants colonized by phytopathogens and endophytes that are important for potato cultivation in agriculture.
Datum/Uhrzeit
21.11.2024 / 15:00 Uhr - ca. 16:00 Uhr
Ort
online via Webex
Referentin
Prof. Dr. Katarzyna Hrynkiewicz (Nicolaus Copernicus University in Toruń)
Sprache
Vortragssprache: Englisch
Foliensprache: Englisch
Teilnahmegebühr
kostenfrei
Abstract
Landpflanzen produzieren eine Vielzahl von Zuckern, doch ein Überschuss an Galactose führt zu starken Vergiftungserscheinungen. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch bisher wenig erforscht. In Säugetieren und Pilzen wird Galactose enzymatisch in Uridindiphosphat-Galactose und Glucose-1-Phosphat umgewandelt. Wenn die beteiligten Enzyme nicht korrekt arbeiten, tritt Galaktosämie auf – eine schwere Stoffwechselstörung. Bei Patienten mit Galaktosämie wird vermutet, dass die Anhäufung des Abbau-Zwischenproduktes Galactose-1-Phosphat die Störung auslöst. Landpflanzen nutzen einen modifizierten Abbauweg für Galactose, bei dem die UDP-Zucker-Pyrophosphorylase von zentraler Bedeutung ist. Wir konnten jedoch zeigen, dass deren erhöhte Aktivität und die damit verbundene Verminderung von Galactose-1-Phosphat sogar zu einer Verschlimmerung der Vergiftungserscheinungen in Pflanzen führt. Unsere Analysen der aktivierten Form von Galactose – Uridindiphosphat-Galactose – legen vielmehr nahe, dass deren Anstieg ein Hauptgrund für die Galactose-Vergiftung darstellt, da dies zu Störungen in der Zellwandsynthese führt. Im Vortrag wird zudem auf weitere Vergiftungseffekte eingegangen.
Datum/Uhrzeit
12.12.2024 / 15:00 Uhr - ca. 16:00 Uhr
Ort
online via Webex
Referent
Jun.-Prof. Dr. Klaus Herburger (Universität Rostock)
Sprache
Vortragssprache: Deutsch
Foliensprache: Englisch
Teilnahmegebühr
kostenfrei
Abstract
Immer mehr Moore rücken wegen ihres Beitrags zu den Treibhausgasemissionen und damit zum globalen Klimawandel in das Interesse von Wissenschaft und Gesellschaft. Die Funktion von Moorböden im Wasser- und Nährstoffkreislauf wird ebenfalls als wesentlich angesehen, ist aber weit weniger erforscht. Moorböden, vor allem in unberührtem Zustand, sind insofern einzigartig, als sich ihre hydrophysikalischen Eigenschaften oft drastisch von denen mineralischer Böden unterscheiden. Das außergewöhnlichste Merkmal von Torf ist seine hohe Porosität, die leicht 90 Vol.-% übersteigt, wobei Makroporen (>50 μm) dominieren. Die Entwässerung von Moorböden beschleunigt die Kohlenstoffmineralisierung, was zu einer höheren Schüttdichte und einer geringeren Porosität führt. Diese Umwandlung des Torfs geht mit einer Veränderung der hydraulischen Eigenschaften und damit der Funktionsweise der Moore in der Landschaft einher, obwohl in fast keiner Studie die Auswirkungen der Degradierung von Moorböden auf die Wasser- und Lösemittelbewegung auf Landschaftsebene quantifiziert wurden. Es bleibt eine Herausforderung, zu beurteilen, inwieweit degradierte Niedermoortorfe mit angrenzenden Mineralböden und Gewässern verbunden sind.
Datum/Uhrzeit
09.01.2025 / 15:00 Uhr - ca. 16:00 Uhr
Ort
online via Webex
Referent
Prof. Dr. Bernd Lennartz (Universität Rostock)
Sprache
Vortragssprache: Deutsch
Foliensprache: Englisch
Teilnahmegebühr
kostenfrei