P-Campus-Ringvorlesung am 07.11.24
Am 7. November findet der nächste Vortrag der P-Campus-Ringvorlesung WS 2024/25 statt. Dr. Clemens Engelke und Franka Koch vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG) sprechen online via Webex über "Phosphor - Von Fließgewässern bis ins Meer, der "Source-to-Sea" Ansatz".
Die Vorlesung beginnt um 15:00 Uhr und ist kostenfrei.
Abstract
Der Vortrag zeigt einen Überblick über den aktuellen Kenntnisstand der Quellen, Transporte und Einträge von Phosphor in die Gewässer Mecklenburg-Vorpommerns. Das Monitoring belegt, dass gesetzliche Zielwerte im Grundwasser sowie in Fließ-, Stand- und Küstengewässern häufig überschritten werden. Zur Ursachenfindung und Maßnahmenableitung werden Nährstoffmodelle genutzt. Detailliertes Wissen besteht zu punktuellen Einleitungen aus Kläranlagen/Siedlungswasserwirtschaft, die rd. 34 % der Einträge ausmachen. Bedeutende Gewässerbelastungen stammen aus diffusen Quellen im Einzugsgebiet wie Grundwasserzustrom in die Gewässer (32 %), atmosphärische Deposition auf Wasserflächen (10 %), Drainagen (5 %) und Erosion (5 %). An etwas mehr als der Hälfte aller Fließgewässer-Messstellen wird der Orientierungswert für Gesamt-Phosphor und an fast einem Drittel wird der Orientierungswert für Orthophosphat-Phosphor überschritten. Alle Küstengewässer des Landes Mecklenburg-Vorpommern weisen P-Belastungen auf, die dazu führen, dass der gute Zustand als Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht erreicht wird. 55 % der Grundwasserkörper (28 von 51) fallen aufgrund der Überschreitung des Orthophosphat-Schwellenwertes direkt in den schlechten chemischen Zustand. Über die Ursachen und Prozesse von diffusen Phosphor-Einträgen (z. B. Hintergrundwerte, boden-/hydrogeochemische Prozesse, Stoffverlagerungen, Zusammenhänge zwischen den P-Verbindungen / Fraktionen) sind noch viele Fragen offen.